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Warum wir „nicht“ sagen dürfen und das Universum alles hört

Warum wir „nicht“ sagen dürfen und das Universum alles hört

Ihr kennt bestimmt die Aussage aus gewissen Kreisen, dass man nicht „nicht“ sagen darf, weil das Universum das nicht hört/kennt und man dann genau das bekommt, was man eben nicht will… (Im Folgenden heißt diese Aussage oft „der Satz“/die Aussage/die Ansicht usw. 🙂

Mich triggert dieser Satz. Da er mir aktuell jedoch täglich gespiegelt wird, will ich ihn mal zerpflücken, denn die Hintergründe sind weitaus komplexer als es ein kleiner Post zusammenfassen kann. Leider geben diese Gruppen-Chats auch selten den Raum für die tiefen Betrachtungen, die ich so mag.

Erstmals kam ich mit der Aussage in Berührung im Buch „Bestellungen beim Universum“ – ein toller Verlagstitel, der sich um´s Manifestieren dreht und das ist ja das wahre Thema, um das es hier geht. Im Buch wurde es bildlich ganz old-school dargestellt. So wird´s ganz klar: Wenn ich beim Versandhaus anrufe und sage der netten Dame am anderen Ende der Leitung: Ich hätte gerne KEINEN roten Pullover, dann weiß die nicht, was zu tun ist. Sie nimmt die Aussage und macht damit NICHTS. Wenn ich allerdings „anrufe“, um mitzuteilen, dass die frühere Bestellung des roten Pullis ein Versehen war, dann ist es ganz förderlich, wenn ich sage: „Ich möchte den roten Pullover nicht.“ Dann kann die nette Dame eventuell die Bestellung noch stornieren. Möglicherweise sagt sie auch: „Wir geben kein Geld zurück, was möchten Sie stattdessen?“ DANN ist es ziemlich hinderlich zu formulieren „Den roten Pullover nicht.“
Aber man sieht schon: Das Bild kommt an seine Grenzen.

Grundlagen der Manifestation

Worauf es ankommt bei Manifestationsversuchen bzw. den „Bestellungen beim Universum“ ist der innere Fokus, die Ausrichtung und mein Zustand. Vermutlich (was ist schon sicher?) bekomme ich das, was ich

  • visualisiere und was zudem noch
  • eine ausreichend hohe (bestenfalls lustvolle) emotionale Ladung hat und außerdem noch
  • nicht durch meine bestehenden Glaubensstrukturen an der Zustellung gehindert wird.

Klar macht es Sinn positiv zu formulieren. Klar ist es total zweckdienlich, meinen Fokus auf das zu richten, was ich gerne hätte und selbstverständlich trübt es den Fokus, wenn ich weg-von-xy formuliere statt hin-zu-yz. Spür doch selbst
„Ich sehe mich an einem ruhigen Ostseestrand mit frischer Brise.“ Oder „Ich wäre gerne an der Ostsee, aber ohne Menschenmassen und es soll nicht so heiß sein.“ Natürlich hab ich im zweiten Fall sengende Hitze und schweißtriefende Körper vorm inneren Auge. Und ganz klar ist das NICHT das, was hilfreich ist. Aber eben nicht, weil ich dann DAS kriege, sondern weil DAS keine hohe Schwingung hat und entsprechend wenig Anziehungskraft. Da bleibt dem Zustelldienst der Sprit weg.

Und was wir noch betrachtet dürfen, sind die hinderlichen Glaubensstrukturen. Wenn es in meinem System einen Glauben gibt, dass der Ostseestrand ein gefährlicher Ort ist – vielleicht ist mal jemand ertrunken oder es gibt Fluchterfahrungen über die gefrorene Ostsee – dann kann ich mir wünschen so oft ich will, dass ich dort hinkomme, der Strand wird für mein System bedrohlich bleiben, so dass mein System mich fern hält. Vielleicht komme ich dann in den Urlaubsort, aber ich bleibe auf der Hotelterrasse und „hindere mich“ am Strandspaziergang. In dem Fall wirkt ein unbewusstes „Geh dort nicht hin! Halte Dich fern!“

Ihr seht: Manifestation ist wesentlich komplexer als schlicht „Sag nicht „nicht“.“

Definition für´s Universum

Und auch meine Betrachtungen sind komplexer. Zurück zum Satz. Das Universum kennt kein „nicht“. Boah! Da sträubt sich bei mir alles! Was bitte ist denn „das Universum“? Synonym für Gott? Die Quelle allen Seins? Oder eine astronomische Sammlung von Himmelskörpern und Zwischenräumen? (Definitionssache.) Oder ein willkürliches Versandhaus, das zu doof ist, ein „nicht“ zu verstehen? So als hätte der Sachbearbeiter ne rot-grün-Schwäche? Sorry!

In meinen Augen ist auch das hübsche Wörtchen „nicht“ Bestandteil dessen, was das Universium hervor gebracht hat. Warum soll ich es nicht nutzen? Auch wenn ich mich winde und formuliere „Ich möchte es anders und schön positiv sagen.“ Gebe ich dem Weg-von-„nicht“ meine Energie. Ich füttere ein Weg-von-xy, die Schwingung ist die Gleiche – oder eben sowieso niemals die gleiche, je nach Betrachtung.

Die Sache mit der Aufmerksamkeit

Was will der Satz „Das Universum versteht kein „nicht“.“ im Eigentlichen sagen? Meiner Meinung nach geht es gar nicht um´s Universum, sondern um die Aufmerksamkeit. Wenn die Mutter dem Kind sagt: „Du darfst das Messer nicht nehmen!“ ist natürlich die Aufmerksamkeit vollkommen beim Messer. Stellt sich die Frage, ob es das ist, was die Mutter erreichen will. Das muss die Muter selbst entscheiden. Der Satz verfolgt allerdings das Ziel, dass das Kind das Messer nicht nimmt und ohne „nicht“ könnte die Mutter sagen: „Hol mir doch bitte die Schüssel.“ oder „Mal mir bitte ein Bild solange ich das Essen vorbereite.“ Das ist in meinen Augen der einzig sinnvolle Kontext, um auf das Wort „nicht“ zu verzichten: Die Aufmerksamkeit des anderen auf etwas anderes zu richten.

Unbeachtet bleibt dabei, dass die Aufmerksamkeit ein seltsames Ding mit Eigenleben ist. Sie neigt dazu, der Aufmerksamkeit der anderen zu folgen. Wenn also die Mutter die ganze Zeit ihre Aufmerksamkeit auf das scharfe Messer richtet, bleibt dem Kind nicht viel übrig, als das Gleiche zu tun, egal ob die Mutter redet oder nicht. Sie selbst tut gut daran, ihre Aufmerksamkeit auf das Tun des Kindes oder sonstwas Ungefährliches zu richten, damit es bei eben jener Sache bleiben kann.

Was hat der Satz mit mir zu tun?

Falls euch das auch noch interessiert, gehe ich nun noch einen Schritt weiter und frage mich: Warum triggert mich das so? Warum lasse ich es nicht einfach stehen als Aussage von irgendwem in den Weiten des Internet? Es hat was mit mir zu tun.

Es ist eine Ebenenvermischung.

Es einfach als das aktuelle Erkenntnisniveau einer breiten Masse gelten zu lassen und zu respektieren, dass jede/r im eigenen Tempo vorangeht – könnte man machen. Aber die Ebene ist für mein Alltagsbewusstsein grade relativ weit weg.

Eine in meinem Erfahrungsraum naheliegendere Ebene ist, dass es eine Form von ungefragter Belehrung und Besserwisserei ist, die dann noch unausgegoren Verbreitung findet. Es ist auf dieser Ebene für mich eine Form von Irreführung. Und in mir wird getriggert, dass ich so viele Jahre damit vergeudet hab, solche Binsenweisheiten auf Belastbarkeit zu prüfen, um irgendwann frustriert rauszufinden, dass sie nur in äußerst begrenzten Fällen gelten.

Möglicheiweise verletzt mich die Aussage auch, weil ich so „negativ bin“ und immer viel besser wusste, was ich „nicht“ will, als das, was ich will…

Wie geht´s Dir damit? Von welcher Ebene aus begegnest Du der Aussage? Wenn Du bis hier gelesen hast – danke vielmals für Dein Interesse und Deine Lebenszeit 🙂 – hat es bestimmt auch was mit Dir zu tun. Wenn Du mit mir gemeinsam schauen willst, was das oder anderes in der Tiefe in Dir bewegt, melde Dich gerne bei mir. Ich freu mich.

Alles Liebe